Human Resources – Trends 2021

4 Trends, die sich durchsetzen werden – oder: Den Mitarbeiter stets im Blick halten!

2020 für uns alle ein Jahr, in dem wir viele Veränderungen erlebt haben. Das Auftreten des Covid-19-Virus hat eine beispiellose Gesundheits- und Wirtschaftskrise ausgelöst. Diese beiden Phänomene zwangen uns nicht nur, die bekannten Gesundheitsmaßnahmen zu ergreifen, sondern beschleunigten auch die „digitale Revolution“ auf ein Maximum. Diese Entwicklung betrifft auch den HR-Bereich.

Was wird bleiben?

Die Veränderungen im HR Management im Jahr 2020 waren gravierend:

Zu den bereits vorhandenen Technologien gesellten sich eine Reihe von Arbeitsweisen, von denen man bis dato annahm, dass sie mit sehr spezifischen Sektoren der Wirtschaft und Industrie verbunden sind. Das Zunehmen von Videotelefonie, Telekonferenzen, kollaborativer Dokumentenentwicklung und die Abhängigkeit von Cloud-Diensten haben in der Gegenwart nur verstärkt, was zuvor als „die Zukunft“ der Arbeitswelt galt: Telearbeit oder auch Remote Work.

Es geht allerdings aus meiner Sicht nicht nur darum, die physischen Entfernungen zu verkürzen, sondern gerade jetzt den Arbeitnehmer in den Mittelpunkt zu stellen, damit sein Talent genutzt werden kann.

1. Cloud-Arbeitsbereiche

Es gibt allen Grund zu der Annahme, dass bald noch sehr viel mehr Managementprozesse in die Cloud verlagert werden.

Die “Cloud“, auch bekannt als Cloud Computing, ist nichts anderes als eine Reihe von entfernten Servern, in denen das Internet lebt. Heute befindet sich alles, was wir wissen und tun, in diesem Quantenraum. Von Streaming-Plattformen, über soziale Netzwerke bis hin zu unseren Online-Banking-Konten.

Das Talentmanagement aus der Ferne ohne die Notwendigkeit, Software herunterzuladen, und mit der Möglichkeit, vom Mobiltelefon aus auf alle Funktionen zuzugreifen, ist bei weitem einer der großen Vorteile. Die Überprüfung der Gehaltsabrechnung, die Urlaubsverwaltung, das Hochladen und Unterschreiben von Dokumenten mit digitaler Signatur sowie die Zeiterfassung und Schichtplanung können an eine cloudbasierte HR-Plattform delegiert werden.

2. Remote Leadership

Auch dies ist wenig überraschend. Abgesehen von einer Rückkehr möglicher Einschränkungen, die nicht ausgeschlossen werden können, werden persönliche Entfernungen über einen langen Zeitraum mehr oder weniger eingehalten werden: Soziale Distanz und Remote Work ist bereits Realität. 

In diesem Zusammenhang erhält auch Führung einen neuen Kontext: Führungskräfte müssen sicherstellen, dass sie ihre Mitarbeiter auch trotz erschwerter Kommunikation und ohne persönlichen Kontakt erfolgreich managen, die Stimmung im Team aufrechterhalten und ein starkes Gemeinschaftsgefühl beibehalten. Es ist die Aufgabe von HR, Führungskräfte auf diese neue Rolle vorzubereiten und die notwendigen Maßnahmen zu ermöglichen. Auch dies wird im kommenden Jahr ein starker HR Trend bleiben.

3. Starke Betonung der Mitarbeitererfahrung

Zufriedene Mitarbeiter bedeuten nicht nur eine geringere Fehlzeitenquote: Sie sind auch produktiver, loyal dem Unternehmen gegenüber, engagiert für langfristige, globale Ziele – und bereit, längere Zeit zu bleiben.

Das „Mitarbeitererlebnis“ wird eine der Säulen sein, auf denen in Zukunft Verbesserungen umgesetzt werden müssen:

      • Empathie: Ein Arbeitnehmer tendiert sehr viel häufiger zu einer Organisation, die auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist.
      • Wertschätzung: Die Chancen, einen Mitarbeiter zu gewinnen, werden vervielfacht, wenn dieser der Ansicht ist, dass seine Fähigkeiten als einzigartig angesehen und entsprechend bewertet werden.
      • Weiterentwicklung: Wenn Unternehmen zum persönlichen und beruflichen Wachstum beitragen, glauben die Arbeitnehmer häufiger, dass sich ihre Zeit im Unternehmen lohnt.
      • Arbeitsklima: Stressfreie und entspannte Arbeitsumgebungen helfen den Mitarbeitern, sich nicht nur vorbereitet zu fühlen, sondern auch ihre Aufgaben zu bewältigen und Ziele zu erreichen.

4. Digitales Onboarding

Einer der größten Trends, der im letzten Jahr begann und sich weiter etablieren wird, ist das digitale Onboarding. Durch die weitverbreitete Nutzung von Cloud-Software wird das digitale Onboarding immer effizienter, es erleichtert neuen Mitarbeitern, sich auch – trotz Distanz – als Teil des Teams fühlen und zügig ihre Aufgaben aufnehmen zu können – und dies ist eine wesentliche Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum von Unternehmen.

Fazit

Diese Trends werden sich aus meiner Sicht gerade in mittleren und großen Unternehmen durchsetzen – und bringen viele Vorteile:

      • Senkung der Fluktuationsrate
      • Verbesserung der Unternehmenskultur 
      • Optimierung des Einstellungsprozesses

Voraussetzung dafür allerdings ist, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Aber ich bin optimistisch: Anders als in der Vergangenheit befürchtet, hat die starke technologische Prägung vielfach auch bereits dazu geführt, Prozesse und Talentmanagement zu humanisieren. – Warum? – Weil durch optimierte Prozesse gerade auf dem Sektor Rekrutierung und Mitarbeitererfahrung viele Fehler vermieden werden können.

Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Wo Menschen – auch virtuell – aufeinandertreffen, sind Vertrauen und Wertschätzung die Faktoren, die eine erfolgreiche Beziehung ausmachen. So halte ich es übrigens schon immer!

Ich freue mich über den Austausch mit Ihnen!

Ihr Tim Köhn

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